Basler Zeitung, Postfach, 4002 Basel
Basel, 15. Mai 2006
LESERBRIEF zum Basler Fussball-Krawall
Falsche Toleranz
Toleranz gegenüber Intoleranz ist nicht sinnvoll, weil kontraproduktiv. Sich endlos um Verständigung mit potentiell kriminellen Gewalttätern zu bemühen, bewirkt das Gegenteil des erwünschten friedlichen Zusammenlebens. Der Terror von Feinden des auf Fairness und Einhaltung von Spielregeln beruhenden Fussballspiels eskaliert offensichtlich, je toleranter die Oeffentlichkeit mit verantwortungslosen Chaoten umzugehen bereit ist. Konsequente Aechtung (nicht Achtung!) jeglicher Gewalt, die konsequente strafrechtliche Bestrafung einzelner Gewalttäter bis hin zur Bezahlung der angerichteten Schäden und das unmissverständliche Beharren auf einer friedlichen Kultur der Fairness und des Respekts vor dem Gegner gerade auch im Falle einer Niederlage sind unabdingbar. Es darf nicht mehr sein, dass die Freude am Fussball von abertausend friedlichen Matchbesuchern, darunter vieler Kinder, Frauen und Familien, durch eine kleine Gruppe wildgewordener Asozialer zerstört wird. Eine klare Haltung und deutliche Abgrenzung gegenüber Gewalttätern gerade auch vonseiten der FCB-Leitung ist nötig.
Felix Feigenwinter, Basel