Willkommenes Fasnachtssujet
Anzeigen-Flop verärgert BVB-Kunden; BaZ 17.11.12
Die Konfusionen, welche die Einführung des neuen Systems für BVB-Anzeigetafeln bewirkte und immer noch bewirkt, dürften ausser vielfältigem Ärger als einzige positive Nebenwirkung willkommenen Stoff für Fasnächtler auf Sujetsuche liefern. Der gewöhnliche Trambenützer rätselt über den beabsichtigten Nutzen der Neuerung, die bisher vor allem als technische Zangengeburt erlebt wird. Auf die Frage, was denn der Fortschritt dieser aufwendigen und sicher auch teuren Innovation überhaupt sein soll, wies ein Witzbold auf die eben auftauchende Anzeigetafel an der Haltestelle, wo statt der früheren Angaben der Fahrtrichtungen in Leuchtschrift der lapidare Hinweis „Bitte Fahrplan beachten!“ zu lesen ist.
Abgesehen davon und im Ernst kann man sich fragen, warum die Gelegenheit nicht benützt wurde, in Rücksicht auf ortsunkundige Besucher unserer Stadt die Informationen zu verbessern. Ein Beispiel: Orientierungsbedürftige neu angekommene Gäste, die z.B. vom Centralbahnplatz aus in die Altstadt gelangen wollen, starren nach wie vor irritiert auf die elektronischen Tafeln mit den Angaben der Endstationen. Fahrziele wie „Neuweilerstrasse“, „Rodersdorf“ oder „Eglisee“ bieten ihnen kaum Orientierungshilfen. Mit dem einfachen Zusatz „via Innerstadt“ könnten sie vor Irrfahrten bewahrt werden. Ratlos sind auch Touristen, die beispielsweise vom Marktplatz oder Barfüsserplatz aus den Bahnhof SBB erreichen möchten - der gastfreundliche Hinweis „via Bahnhof SBB“ hinter den angezeigten Endstationen der Linien 8 und 11 wäre schon hilfreich. Undsoweiter...
Felix Feigenwinter, Basel
(Erschienen am 24. November 2012 in der „Basler Zeitung“)
Anmerkung: Zwei Jahre nach der Veröffentlichung obigen Leserbriefes wurden die angeregten Verbesserungen zum Teil verwirklicht: Im Dezember 2014 leuchtete auf den elektrischen Info-Tafeln unter den Angaben der Endstationen der Tramlinien 8 und 11 endlich neu die hilfreiche Ergänzung "via Bahnhof SBB" auf. Gut zu wissen: Es lohnt sich, zu kritisieren - auch wenn es manchmal lange dauert, bis es wirkt.